LehrplanPlus
Der LehrplanPlus gilt ab dem Schuljahr 2014/2015 in den Jahrgangsstufen 1 und 2, ab dem Schuljahr 2015/2016 in Jahrgangsstufe 3 und ab dem Schuljahr 2016/2017 in Jahrgangsstufe 4.
Was ist NEU?
Er fasst die Jahrgangsstufen 1 und 2 und die die Jahrgangsstufen 3 und 4 zusammen. Für alle Fächer der Grundschule. Dadurch soll ein fächerverbindender Unterricht unterstützt werden und so zu einem langfristigen, nachhaltigen Kompetenzerwerb führen.
Die wesentlichen Änderungen der Lerninhalte der Proben und Lernzielkontrollen betreffen hauptsächlich die Fächer HSU und Mathematik.
Auf Catlux erhalten Sie aktuelle Proben mit Musterlösungen, angepasst an den neuen LehrplanPlus.
Schwerpunkt z.B. in den Proben HSU sind hier die sogenannten Transferaufgaben. Eine genaue Unterscheidung und Erklärung zu reproduktiven Aufgaben finden Sie auf Catlux unter: Transferaufgaben
Verbindung von Wissen und Kompetenzen im LehrplanPlus
Schwerpunkt Kompetenzorientierung
Das Zentrum für den LehrplanPlus ist der Erwerb überdauernder Kompetenzen. Diese Kompetenzen zielen darauf ab, erlerntes Wissen mit Anwendungssituationen zu kombinieren. Der LehrplanPlus geht also weit über reine Wissensvermittlung hinaus.
Der LehrplanPlus vernetzt den aktiven Erwerb von Wissen mit der Fähigkeit, dieses auch für lebenseigene Problemstellungen anzuwenden. Darüber hinaus wird die aktive Teilnahme an gesellschaftlichen Prozessen, sowie kulturellen Angeboten gefördert. Ein Prozess des lebenslangen Lernens soll mit dem LehrplanPlus in Gang gebracht werden.
Kompetenzorientierter Unterricht ermöglicht Schülerinnen und Schüler neue Aufgaben und Probleme durch bereits erlangtes Wissen zu lösen. Hierbei spielt speziell die geistige Auseinandersetzung mit wichtigen Themen und Fragestellungen eine Rolle.
Verknüpfung einzelner Fächer:
Im LernplanPlus soll Wissen aus einzelnen Fächern miteinander verknüpft und angewendet werden.
Zum Beispiel das neue HSU Thema Brücken bzw. Fliehkraft und Zentrifugalkraft aus dem Teilbereich Technik und Kultur: Die Kinder lernen hier Arten von Brücken wie zum Beispiel die Balkenbrücke, Hängebrücke, Bogenbrücke, Kragbogenbrücke, Fachwerkbrücke unterscheiden.
Vernetzung mit dem Fach Deutsch – Sprache untersuchen und Diktate.
Hier werden speziell Wörter (ck-tz) zum Thema Brücken und Technik abgefragt.
Beispieldokument nach neuem LehrplanPlus im Fach HSU an den Grundschulen in Bayern zum Thema Fliehkraft und Zentrifugalkraft mit Musterlösung.
Wechselnde Organisationsformen
Durch Gruppenunterricht, Partner- oder Einzelarbeit lernen die Kinder vielfältige Lösungswege kennen. Darüber hinaus werden Anreize zur fördernden Kommunikation und Reflexion unter einander gegeben. Mit einer Vielfältigkeit an Übungsmöglichkeiten und Aufgabenstellungen finden Schülerinnen und Schüler im kompetenzorientierten Unterricht passende Lern- und Übungsmöglichkeiten die entsprechend Ihrem Leistungsniveau bearbeitet werden können.
Selbstständige Bewertung und Reflexion
Die Bewertung und Reflexion der eigenen Lern- und Denkwege ist ein wesentlicher Bestandteil des Unterrichts im LehrplanPlus. In der Grundschule sollen Schülerinnen und Schüler damit vertraut gemacht werden, ihr eigenes Lernen und Verhalten in Worte zu fassen und zu reflektieren, was Ihnen beim üben noch schwer fällt und welche Themen Sie bereits erfolgreich gelernt haben.
Portfolio
Ein gutes Beispiel dafür ist ein Portfolio, also ein Lerntagebuch bzw. Lernwegmappe.
Die Schüler sammeln hier ihre einzelnen Werke zu einem vorgegebenen Thema.
Portfolien verdeutlichen, dass Lernen ein Prozess ist. Das Portfolio soll auch beinhalten, welche Ziele das Kind als nächstes verfolgt. Durch dieses niederschreiben Ihrer Erfahrungen und Wege lernen die Schülerinnen und Schüler schrittweise Verantwortung für ihr Lernen zu übernehmen. Die Schüler werden motiviert, sich immer wieder dem Unterrichtsinhalt und der Selbstwirksamkeit ihres Lernens auseinander zu setzen und die Qualität ihres Portfolios zu verbessern. Durch Portfoliogespräche bekommt der Schüler wiederholt Rückmeldungen und Hinweise zu seinem Arbeitsprozess.
Auf Catlux finden Sie ein Beispiel für ein Portfolio im Sachunterricht und eine Schritt für Schritt Anleitung zum Portfolio. Außerdem Bewertungskriterien für ein Portfolio.
Weiterhin erarbeiten die Kinder zum Beispiel Buchreferate mit anschaulichen Lesekisten. Sie lesen z.B. wichtige Passagen vor, erstellen eine texgebundene Lesekiste und begründen z.B. warum das Buch lesenswert ist bzw. welche Passage(n) nicht gefallen haben.
Fach HSU in der Grundschule
Nachfolgend eine besondere Aufschlüsselung für das Fach HSU, da hier lt. LehrplanPlus einige Neuerungen sind:
Kompetenzstruktur für das Fach HSU
Anforderungen an die Schüler:
- handeln und umsetzen
- erkennen und verstehen
- reflektieren und bewerten
- eigenständig und mit anderen zusammen erarbeiten
- kommunizieren und präsentieren
- Fragen stellen
Lernbereiche sind:
- Demokratie und Gesellschaft
- Körper und Gesundheit
- Natur und Umwelt
- Zeit und Wandel
- Raum und Mobilität
- Technik und Kultur
Diese Lerninhalte sollen für die Schüler erschlossen werden aus:
- geografischer Perspektive
- naturwissenschaftlicher Perspektive
- historischer Perspektive
- sozialwissenschaftliche Perspektive
- technische Perspektive
Lernbereich 1: Demokratie und Gesellschaft
Zusammenleben in Familie, Schule und Gemeinschaften
Für die 1. und 2. Klasse:
- Leben in der Klassengemeinschaft
- Familien und andere Lebensgemeinschaften
Für die 3. und 4. Klasse:
- Merkmale demokratischer Mehrheitsentscheidungen
- persönliche Interessen und Gemeinwohl
- Ämter und Aufgaben in der Gemeinde
- Kinderrechte
- unterschiedliche Kulturen im Vergleich
Leben in einer Medien- und Konsumgesellschaft
Für die 1. und 2. Klasse
- Medien im Alltag der Kinder
- Grundbedürfnisse und Wünsche
Für die 3. und 4. Klasse:
- Medien im Alltag
- Maßnahmen und Instrumente zur Beeinflussung von Kauf- und Freizeitverhalten
- Kinder also Konsumenten
Lernbereich 2: Körper und Gesundheit
Körper und gesunde Ernährung:
Für die 1. und 2. Klasse:
- mein Körper und meine Gefühle
- Gesundheitsvorsorge und Körperhygiene
- Nahrungsmittel und Inhaltsstoffe
- Zähne und Zahngesundheit
Für die 3. und 4. Klasse:
- Schutz vor Missbrauch
- das Auge
- Entwicklung des Menschen sowie körperliche und psychische Veränderungen in der Pubertät
- Erste-Hilfe (z.B. kleine Verbände, Notruf absetzten, ….
Gefühle und Wohlbefinden
Für die 1. und 2. Klasse:
- meine Gefühle und mein Körper
- aktive Freizeitgestaltung
Für die 3. und 4. Jahrgangsstufe:
- Schutz vor sexuellem Missbrauch
- Schönheitsideale (z.B. in Medien und Werbung)
Lernbereich 3: Natur und Umwelt
Tiere, Pflanzen, Lebensräume
Für die 1. und 2. Klasse:
- ausgewählte Tierarten, Pflanzenarten und Nahrungsbeziehungen aus dem Lebensraum Wiese oder Hecke
- Anpassung an Lebensraum
- Haustiere, Nutztiere und –pflanzen
Für die 3. und 4. Klasse:
- Artenvielfalt, ausgewählte Wildtiere aus Wald und Gewässer
- Besonderheiten von Bäumen
- Sumpf und Wasserpflanzen
- Einfluss des Menschen
- Entwicklung eines Tieres
- Regionale und überregionale Lebensmittel unter erweiterten Gesichtspunkten
Stoffe und Energie
Für die 1. und 2. Klasse:
- Eigenschaften von Stoffen
- Abfall unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit
- Brandschutz im Schulgebäude
Für die 3. und 4. Klasse:
- Strom und Elektrizität, Stoffe und ihre Leitfähigkeit, Energieverbrauch und Umweltschutz unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit
- Feuer, Verbrennung und Brandschutz
Luft, Wasser, Wetter
Für die 1. und 2. Klasse:
- Luft, Luftverschmutzung
- Wettererscheinungen, Umgang mit einfachen Messgeräten
Für die 3. und 4. Jahrgangsstufe:
- Wasser, Eigenschaften und Wirkungen
- natürlicher Wasserkreislauf
- Wasserverbrauch, Verschmutzung
Lernbereich 4: Zeit im Wandel
Zeitbewusstsein und Orientierung in der Zeit
Für die 1. und 2. Klasse:
- Tagesablauf und Jahresablauf
- unterschiedliche Darstellung für zeitliche Ereignisse
- Soweit geg. zeitliche Lage: historische Feste, Gedenktage, sowie Baudenkmale und ihre Funktion für den Tourismus
Für die 3. und 4. Klasse.
- Zeiteinteilung / Zeiträume (Jahrzehnt, Jahrhundert, Jahrtausend, Epoche)
- Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Wohnortes
Dauer und Wandel
Für die 1. und 2. Klasse:
- Quellen zur eigenen Lebensgeschichte
- Quellen zu Veränderungen im Alltag von Kindern
Für die 3. und 4. Klasse:
- Vergangenheit und Geschichte des Wohnortes und der Region
- Quellen als Grundlage historischen Wissens
- Erfindung und Weiterentwicklung eines Alltagsgegenstandes
Fakten und Fiktion:
(Erklärung: Die Schüler unterscheiden zwischen Realität und Fiktion, indem sie sich mit der Darstellung von Geschichte in populären Medien auseinander setzten
Für die 1. und 2. Klasse:
- Geschichte und Geschichten
Für die 3. und 4. Klasse:
- Heimat- und Stadtmuseen
- Darstellungen von Geschichte in Medien
Lernbereich 5: Raum und Mobilität
Räume wahrnehmen und sich orientieren
Für die 1. und 2. Klasse:
- Räumliche Gegebenheiten vertrauter Umgebungen
- Räume nah und fern
- Pläne als Abbildung der Realität
Für die 3. und 4. Klasse:
- Himmelsrichtungen
- Unterschiedliche Karten
- Einheiten der politischen und geographischen Gliederung
Räume nutzen und schützen
Für die 1. und 2. Klasse:
- natürliche und kulturelle Ausstattung eines bedeutungsvollen Raumes
- Pfleglicher Umgang mit Räumen
Für die 3. und 4. Klasse:
- Lebensweisen in anderen Räumen und Regionen der Welt
- Schutz von Natur und Kultur in Räumen
Mobilität im Raum
Für die 1. und 2. Klasse:
- Verschiedene Formen der Mobilität
- Regeln im Straßenverkehr / in öffentlichen Verkehrsmitteln
- Kinder im Straßenverkehr
Für die 3. und 4. Klasse:
- Sicherheit im Straßenverkehr
- Einheiten der Jugendverkehrsschule
- Veränderungen in Stadt und Region durch Verkehrswege
Lernbereich 6: Technik und Kultur
Arbeit, technische und kulturelle Entwicklung
Für die 1. und 2. Klasse:
- Werkzeuge und Geräte
- Berufe in Landwirtschaft, Handwerk, Industrie und Dienstleitung
Für die 3. und 4. Klasse:
- Arbeitserleichterung durch technische Hilfsmittel, Nutzung der Fliehkraft, Kraftübertagung mit Zahnradgetriebe
- Entwicklung von Werkzeugen und Geräten
- Arbeitsprozesse in Industrie und Handwerk
Bauen und konstruieren
Für die 1. und 2. Klasse:
- Prinzipien der Standfestigkeit
- rollende Objekte
- Modellzeichnungen einfache Anleitungen
- kulturell bedeutsame Bauten
Für die 3. und 4. Klasse:
- Konstruktionsprinzipien bei Brückenmodellen
- Mittel zur Erhöhung der Stabilität:
- Kulturell bedeutsame Bauten
- Gleichgewichtsprinzip bei Balanzegeräten